Besuch und Auftritte in der „ewigen Stadt“ – Der Choralchor der St.-Johannis-Kantorei in Rom

Am 3. Februar 2025 starteten wir um 0:30 Uhr noch etwas müde, aber vor allem aufgeregt mit dem Bus Richtung Berlin, wo wir morgens in den Flieger stiegen. Wir ließen die graue Stadt hinter uns und erreichten nach zwei Stunden die wunderbar sonnige „ewige Stadt“ Rom. Kleinbusse, die wir auch in den nächsten Tagen ab und zu in Anspruch nahmen, brachten uns zu unserer Unterkunft, einem katholischen Kloster, Instituto dei Padri Teatrini, das für die Zeit in Rom unser Zuhause sein würde.

 

Am ersten Tag begann bereits das durchgeplante Programm und wir unternahmen eine Wanderung durch die Innenstadt Roms, sahen unter anderem den Trevibrunnen und die spanische Treppe. Gerhard Gramowski, unserem Reiseführer in dieser Woche, der extra aus Schwerin mit uns anreiste und bereits viele Male in Rom war, verdanken wir, dass wir uns nicht verliefen und viele interessante Fakten über die Stadt lernten. Auch sorgte er dafür, dass wir in besonderen Orten, wie dem Pantheon, dem Kolosseum und dem Forum Romanum, kostenlosen Eintritt hatten.

 

Die nächsten Tage waren vollgepackt mit langen Spaziergängen durch das wunderschöne Rom mit seinen antiken Ruinen, alten Häusern und zahlreichen Restaurants und Cafés. Außerdem besuchten wir die San Sebastiano Katakombe, die älteste Katakombe der Welt, mehrere Kirchen, wie die Johanniskirche, die San Clemente und den Petersdom, dessen Kuppel wir sogar bestiegen.

 

Am Mittwoch hatten wir die Ehre, nicht nur einer Papstaudienz im Vatikan beizuwohnen, sondern auch für den Papst Franziskus zu singen. Nachdem Markus Langer ihm die Hand gab, gab es ein offizielles Pressefoto und wir sangen für ihn ein Alleluja aus Taizé. Danach bedankte sich der Papst sogar auf deutsch und lobte uns mit den Worten: „Ihr singt sehr gut!“ Ein sehr besonderer Moment, der in Erinnerung bleibt.

 

Auch Freizeit hatten wir, in welcher sich die Chormitglieder in Kleingruppen bewegen durften. Viele nutzten diese Zeit, um italienisches Essen zu genießen, die Stadt zu erkunden, shoppen zu gehen oder auch einfach nur Zeit in der Gemeinschaft zu verbringen.

 

Über die Woche verteilt hatten wir zwei Proben, jeweils in der protestantischen und katholischen deutschen Gemeinde, in welchen wir auch unsere Konzerte sangen. Am Freitag traten wir in der Santa Maria dell‘ Anima um 19:30 Uhr mit einem Konzertprogramm auf und sangen am Sonntag in der Chiesa evangelica luterana um 10 Uhr im Gottesdienst, sowie eine Chormatinee um 11:30 Uhr. In beiden Gemeinden wurden wir herzlich begrüßt und erhielten einen kurzen Vortrag über die Geschichte der Kirche. Es ist ein besonders Gefühl, in Rom an zwei so eindrucksvollen Orten zu singen.

 

Beendet wurde unsere Woche durch einen Ausflug in das antike Ostia und ein gemeinsames Singen vor dem Pantheon, was nicht nur in uns ein Gefühl des Zusammenhalts auslöste, sondern auch viele Zuhörer anzog, die wir mit unserem Gesang begeistern konnten. So fuhren wir dann beseelt und schweren Herzens zurück nach Rostock, mit den Gedanken an die ewige Stadt im Hinterkopf.

 

Die Reise des Choralchores, die sich vor allem von den Chormitgliedern gewünscht wurde, die dieses Jahr den Chor verlassen, wäre ohne die fabelhafte Betreuung durch viele Freiwillige und ehemalige Mitglieder nicht so reibungslos abgelaufen. Ihnen, Markus Langer, dem Initiator der Reise, Gerhard Gramowski und allen Menschen in Rom, die uns dort unterstützten, sowie der Kirchengemeinde St. Johannis, dem Kirchenkreis und dem Lions-Club, die die Reise bezuschussten, gilt großer Dank.

 

Ich glaube, ich kann für alle sprechen, wenn ich sage, dass es eine wunderbare Woche war in der wir lernten, entdeckten, Spaß hatten, sehr viel Eis aßen und vor allem Gemeinschaft erlebten.

 

Malwine Prophet