Nach langen Planungen und mit einem angepassten Hygienekonzept war die Kurrende in diesem Jahr wieder auf Kindersingwoche in der Jugendherberge Güstrow. Die Unterkunft war seit vielen Monaten geschlossen und hat nur für die 60 Teilnehmenden eine Woche lang geöffnet.
Die Kindersingwoche der Kurrende fand dieses Jahr vom 24. bis 30. Juli in der Jugendherberge in Güstrow statt. Voller Spannung und Vorfreude trafen wir uns am Samstag in der extra für uns eröffneten Jugendherberge. Schließlich hatten wir uns ja alle sehr lange nicht mehr gesehen. Endlich sollten wir wieder singen dürfen. Wir starteten mit den Abendliedern, welche zum täglichen Ritual für uns wurden. Am nächsten Morgen wurden wir gleich wieder mit Musik geweckt. Das ließ uns beschwingt den Tag beginnen und die Mette feiern. Hier sprachen wir über den Aufbau eines Gottesdienstes und hörten einen Teil der Biblischen Geschichte von Bileam und seiner gottesfürchtigen Eselin. Ansonsten folgten wir dem gewöhnlichen Tagesablauf Frühsport und Probe, Mittagessen, Mittagsruhe, Freizeit und Brötchen essen, anschließend kleine Probe mit Volksliedern, Abendessen und Abendlieder singen. Am Sonntagabend wollten wir Zwei-Felder-Ball spielen, mussten aber feststellen, dass der Sportplatz zugewachsen war. Also packten alle mit an und befreiten den Platz von Unkraut. Eine coole ungeplante Aktion, die uns zusammenschweißen sollte. Am Dienstag fanden wir im Haus einen Steckbrief. Gesucht wurde ein „Verbrecher“, der aus der JVA ausgebrochen war. Wir begaben uns an dem Tag auf eine Nachtwanderung und fanden einen unbekannten Mann in einer Holzhütte vor, der dem Gesuchten erschreckend ähnelte. Er versuchte uns Süßigkeiten zu verkaufen. (Am nächsten Tag stellte sich heraus, dass der „Verbrecher“ unser Cellist im Orchester war). Wir liefen jedoch weiter zum Aussichtsturm, wo man einen sehr schönen Ausblick auf den dunklen See und den Wald hatte. Ein bisschen mulmig war uns schon, da ja zuvor Wildschweine im Wald gehört wurden. Zurück in der Jugendherberge sang Herr Langer noch mit uns im Dunkeln. Die Betreuer bereiteten auch die ein oder andere Challenge für uns vor. Täglich gab es Zimmerkontrollen, nach dem Motto: „Welches Zimmer ist das ordentlichste?“ Am Donnerstag ging in der Generalprobe noch einiges schief. Umso aufgeregter machten wir uns am Freitag auf den Weg zum Güstrower Dom. Jetzt wurde es ernst. Die Glocken des Domes läuteten und die Spannung in der voll besetzten stieg. Der Chor positionierte sich, die Glocken verstummten und die Kurrende begann zu singen. Ein bewegender Moment für uns alle, der uns sehr lange in Erinnerung bleiben wird in dieser besonderen Zeit.
Elisabeth Künstner, 12 Jahre